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Ein lebenslanges E-Portfolio?

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Themenblock 4 – Ein lebenslanges E-Portfolio?

Wie sähe ein lebenslanges E-Portfolio vom Kindergarten bis ins Seniorenheim.. eeh Pardon… Seniorenakademie aus? Will ich das überhaupt? Und wie soll dann die Bewertung aussehen?

Ehrlich gesagt gruselt es mich bei diesem Gedanken schon etwas.

Zugegeben steht mir bei dieser Aufgabe meine eigene Einstellung wahrscheinlich etwas im Weg. Ich finde es persönlich nicht gut Kinder zu sehr an die Technik heranzuführen. Ich weiß, dass diese Ansicht schon etwas veraltet ist und ich damit auch Vorteile übersehe die wahrscheinlich tatsächlich existieren. Meiner Meinung nach sollten Kinder durchaus schon im Grundschulalter mit Computern in Kontakt treten. Aber mehr als zwei Stunden „Informatikunterricht“ in der Grundschule sollte dies nicht beinhalten. Zuhause würde ich nämlich ganz darauf verzichten Kinder vor den Computer zu setzen. Ich sehe das in meiner Familie wie ein Grundschulkind lieber Angry Birds spielt als Mathe Aufgaben zu üben. Natürlich gibt es das Potenzial, dass das Kind MIT dem Computer die Aufgaben übt…aber sind wir mal realistisch…dazu wird es wohl eher selten kommen.

Von daher bin ich der Meinung, ein E-Portfolio sollte erst ab einem Alter eingesetzt werden, in dem die Schüler richtig verstehen was sie damit machen und wie sie es benutzen müssen. Schulen, die solche Möglichkeiten ernst nehmen haben den großen Vorteil, dass sie ihre Schüler ungemein aufgeschlossen und aufgeklärt in die Welt der Technik entlassen könne. Ich stelle mir vor, dass die Schüler dadurch einen großen Wissensstand haben, die andere Schüler nicht aufweisen können. Und in unserer vernetzten Welt (und vor allem in der Zukunft) wird es genauso wichtig sein Lesen zu können wie Programmierungen zu schreiben (Übertrieben gesagt).

Was ich mir vorstelle ist, dass vor allem in der Oberstufe und der Universität E-Portfolios wichtig werden. Besonders die Vorstellung der Vernetzung gefällt mir. Als Beispiel führe ich die vielen Facebookgruppen der einzelnen Studiengänge an. Dort kann man diese Vernetzung schon ganz leicht und primitiv beobachten. Jeder kann dort Fragen stellen. Das ist schon mal positiv. Doch nicht immer werden diese auch beantwortet. Ich stelle mir vor, dass die eigenen E-Portfolios so untereinander vernetzt sind, dass jeder in der Lage ist Fragen zu beantworten…und dies auch tut! Wenn ich nun weiter denke stelle ich mir in Zukunft rege Diskussionen über z.B. die letzte Vorlesung vor. Es könnten Mitschriften auf einfachstem Wege ausgetauscht werden und jeder hat die Chance sich einzubringen.

Die Bewertung der Leistung ist sicher ein Thema über das kontrovers diskutiert werden kann. In lebenslangen Portfolios kann man nur den Abschnitt der schulischen und universitären Leistungen bewerten (Hier eine hilfreiche Darstellung). Alles andere finde ich ambivalent. Wieso sollte jemand Senioren, die freiwillig sich entscheiden mehr für ihre Bildung zu tun, bewerten? Diesen Gedanken finde ich etwas schwierig. Da ist die eigene Reflexion doch wichtiger, denn:

Ein entscheidender Vorteil hat dieses lebenslange E-Portfolio. Die Chance zur Selbstreflexion ist ungemein riesig. Keiner kann sich heutzutage noch erinnern, welche Leistungen er in seiner Schulzeit oder vor ein paar Jahren in der Universität geleistet hat. Diese vergangenen Entwicklungen werden nun aber durch ein E-Portfolio wieder ans Tageslicht gerückt. Auch die Organisation wird vereinfacht, wenn man mit bestimmten Suchkriterien seine Arbeit wieder zum Vorschein holt. „Wie habe ich damals darüber gedacht? Wie hat sich meine Meinung zu diesem Thema/zu diesem Text verändert?“ Solche Fragen würden sich viel einfacher beantworten lassen. Und diese Selbstreflexion sollte die „Bewertung“ sein.

Wieso ich mich vor diesem Gedanken so grusel? Ich kann es für mich persönlich einfach nicht gutheißen, meinen gesamten Bildungsweg für alle offen und sichtbar im Internet zu präsentieren. Wieso sollte ich dies tun? Wieso sollte sich jemand dafür interessieren? In abgeschwächter Form für die Universität begrüße ich die Idee. Doch ein lebenslanges E-Portfolio (für alle sichtbar) ist nichts für mich.



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